Das Kind in den ersten drei Jahren
Das kleine Kind ist ganz „Sinnesorgan“ und dadurch vollkommen hingegeben an alle äußeren Eindrücke. In diesem träumenden Zustand in den ersten drei Jahren lernt das kleine Kind die bedeutendsten menschlichen Fähigkeiten als Fundament für ein selbstständiges Leben – das Gehen, das Sprechen und das Denken. In der Entwicklung der ersten drei Jahre wird die Grundlage für das ganze Leben gelegt und auf dieser Basis kann sich eine ausgeglichene und harmonische Entwicklung auf jeder denkbaren Ebene ausbilden.
Das kleine Kind lebt und lernt in der Nachahmung. Daher braucht es uns Erwachsene als Vorbilder. Vorbilder, die durchschaubar, sinnvoll und bewusst handeln, sind wichtig für die Nachahmungskräfte der Kinder und somit für all ihr späteres Lernen.
Das Kind entwickelt Freude an der Bewegung und ist stets bestrebt, selbst ins Tun zu kommen, von der anfänglichen selbstständigen Fortbewegung im Krabbeln bis hin zum freien Gang. Wir legen großen Wert auf Bewegungs- und Spielmaterialien nach Empfehlungen von Emmi Pickler, mit welchem die Kinder das selbstständige steigen, klettern und gehen spielerisch erüben können. Turnen, laufen, krabbeln, sich ausruhen, sich in der Bewegung erproben und einschätzen zu lernen gehört zur gesunden Entwicklung des kleinen Kindes. Wichtig ist dabei, dass das Kind diese Dinge aus eigenem Antrieb in Ruhe entfalten kann. Deshalb ist das spielerische Erüben dieser grundlegenden Fähigkeiten der Bewegungsentwicklung in unseren Alltag und in das freie Spiel integriert, natürlich unter liebevoller Aufsicht und Begleitung der Fachkräfte.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Entwicklung von Krippenkindern sind die vielfältigen Sinneserfahrungen wie Hören, Sehen, Schmecken, Riechen und Tasten. Durch unsere Sinne lernen wir, uns in ein Verhältnis zu unserem Körper und der Umwelt zu setzen, lernen uns und unsere Umgebung immer besser kennen und machen Erfahrungen, welche die Grundlage all unseres späteren Wahrnehmens, Verstehens und Handelns bilden.
Die Sinnespflege kann bei ganz alltäglichen Ritualen und Begebenheiten wie z.B. in der täglichen Pflege über den Tastsinn, in zahlreichen Spiel- und Erfahrungsmöglichkeiten in der Bewegung im Krippenalltag sowie mit den verschiedensten (Natur-)Spielmaterialien vollzogen werden. Durch Spaziergänge bzw. Gartenaufenthalte kann die Natur in all ihren Facetten wahrgenommen werden. Der Regen oder Schnee auf dem Gesicht oder Sand unter den Füßen können gefühlt werden und es kann gerochen werden wie Erde, Laub und Blumen riechen.
Die Freude am Klang und der Musik wie auch das erwachende Interesse des Kindes an der Sprache unterstützen wir durch Puppen-, Sing- und Handgestenspiele, durch kleine Verse und Geschichten sowie im gemeinsamen Singen verschiedener jahreszeitlicher Lieder.
Durch einen strukturierten Tageslauf mit festen Abläufen und kleinen Ritualen im Tages- und Jahreslauf kann den Kindern durch Rhythmus und Gewohnheit ein Gefühl der Zugehörigkeit und Sicherheit gegeben werden, das ihnen hilft, sich in unserer Einrichtung wohl und geborgen zu fühlen.